Die Lösungsanforderungen beinhalten als massgebendes HERMES-Ergebnis die fachlichen und technischen Anforderungen, aber auch weitere Elemente wie Eigenschaften, Funktionen, Optimierungen und Mängelkorrekturen, rechtliche sowie lösungsrelevante und regulatorische Vorgaben, die das künftige System oder Produkt erfüllen soll. Sie umfassen beispielsweise die in die Lösung unmittelbar einfliessenden Geschäftsanforderungen, Betriebsanforderungen, Supportanforderungen oder Sicherheitsanforderungen.

In klassisch geführter Lösungsentstehung werden die Lösungsanforderungen in der Phase Konzept auf der Basis der Studie und der Situationsanalyse im endgültigen Detaillierungsgrad erarbeitet und während der Lösungsentstehung bei Bedarf über das Änderungsmanagement sukzessive nachgeführt.

In agil geführter Lösungsentstehung werden die Lösungsanforderungen auf der Basis der Studie und der Situationsanalyse in der Phase Umsetzung erstmalig in der Art eines massgebenden " Initial Product Backlogs " erarbeitet. Sie entsprechen einer Liste eindeutig priorisierter Anforderungen, bei Bedarf unterteilt in Releases, die nach geschäftsspezifischen oder anderen für das Vorhaben wichtigen Aspekten und logischen Abhängigkeiten geordnet sind. Im Rahmen der selbstorganisierten agilen Entwicklung werden sie kontinuierlich aktualisiert. Als HERMES-Ergebnis werden sie iterativ-inkrementell nachgeführt und haben in der Folge nur noch einen informativen und dokumentarischen Charakter.

Der Inhalt ist stark durch das Projekt und die Vorgehensweise geprägt.

Möglicher Inhalt:

1. Übersicht aller Aufträge (evtl. unterteilt nach Releases)
2. Releases
3. Allgemeine Beschreibung
4. 1. Geschäftlicher und systemischer Kontext
   2. Wirkung/Nutzen
   3. Anwendungsfall ( Use Case )
5. Anforderung mit
6. 1. Priorität
      (z. B. gemäss Anforderungsart, Gesamtkontext, Wichtigkeit, Dringlichkeit, usw.)
   2. Bezeichnung/Titel
   3. Auftrags-/Identifikationsnummer
   4. Produkt-/Systemübersicht
   5. Zu erreichendes Ziel
   6. Fachlicher Beschrieb
   7. 1. Freier Text
      2. Organisation, Funktion, Qualität, usw.
      3. Beim System:
         Anforderungen zum Betriebskonzept, zur Lösungsarchitektur, zur Datenarchivierung, zum Migrationskonzept, aus dem ISDS-Konzept
      4. Erwartungshaltung des Anwenders
      5. Absprache mit dem Anwender
   8. Funktionsbeschrieb
   9. Nutzen/Mehrwert
   10. Geschäftsrelevanz
   11. Akzeptanzkriterien
   12. Product Compliance
   13. Realisierungstermin
   14. Geschätzter Aufwand
   15. Testkriterien
   16. Weitere Aspekte und Kriterien