Einleitung

Die HERMES-Projektmanagementmethode ist ergebnisorientiert, die Ergebnisse als die wichtigsten Methodenelemente stehen im Zentrum.

Es werden zwei Arten von Ergebnissen unterschieden. Ein Ergebnis kann

1. ein Dokument sein, das möglichst auf der Basis einer vorhandenen Dokumentvorlage erarbeitet wird, wie beispielsweise ein Durchführungsauftrag, eine Studie, eine Checkliste oder eine Prozessbeschreibung;
2. ein Zustand sein, der neu erreicht wird, wie beispielsweise Betriebsinfrastruktur realisiert oder auch ein Meilenstein, der die direkte Folge eines Entscheids ist.

Abgrenzung

Das Ergebnis eines ganzen Projekts, die eigentliche fertige Lösung, oder auch ein Teil davon, das Inkrement, sind keine HERMES-Methodenelemente. Diese Lösung können beispielsweise Produkte, Dienstleistungen, IT-Anwendungen, Infrastrukturen, geänderte oder neue betriebliche Organisationen, neue oder fusionierte Stammorganisationen oder einzelne Organisationseinheiten sein. Das Projektergebnis kann auch aus ausgebildeten Anwendern und der aktivierten Organisation mit ihren Prozessen bestehen. Am Ende eines erfolgreichen Projekts resultiert also als Ergebnis eine Lösung, ein Gesamtsystem, bestehend aus einem oder mehreren aktivierten Elementen.

Übersicht der Ergebnisse

Standardergebnisse

Standarddokumente

Die folgende Tabelle listet alle standardmässig vorgesehenen Dokumente auf. Für jedes der Dokumente stellt HERMES eine entsprechende Dokumentvorlage zur Verfügung.

Die mit einem X markierten minimal geforderten Dokumente werden benötigt, um die Anforderungen der Governance zu erfüllen. Dazu gehören u. a. nicht nur diejenigen Ergebnisse, die von den Revisionsstellen überprüft werden müssen, sondern als «Muss» auch all jene, die zwingend in einem Modul zu erstellen sind.

Die minimal geforderten Dokumente sind die Leitplanken für die Sicherstellung des Projekterfolges und widerspiegeln eine allgemeine Projektsituation, ohne auf die Besonderheiten der einzelnen Projekte einzugehen. Die Erarbeitung der minimal geforderten Dokumente ist obligatorisch. Ist ein Modul für das Projekt nicht relevant, entfallen auch die darin definierten minimal geforderten Dokumente. Sie entfallen ebenso, wenn unter gewissen Umständen ihre Verwendung im Modul nicht vorgesehen ist (z. B. im Fall klassisch/agil). Die minimal geforderten Dokumente können auch stammorganisationsspezifisch gemäss deren Governance-Bestimmungen angepasst werden.

Standardzustände

Die folgende Tabelle listet alle standardmässig vorgesehenen Zustände auf.

Individuelle Ergebnisse

Ergänzend zu den standardmässig bereitgestellten Dokumenten und Zuständen besteht die Möglichkeit, weitere fach-, organisations- oder vorhabenspezifische Ergebnisse in eigenen Modulen zu integrieren. Dies wird durch HERMES-Online unterstützt und kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn neue Module mit neuen Aufgaben entwickelt werden. Beispiele von individuellen Ergebnissen können stammorganisationsspezifische Berichte und Rapporte oder eine abgeschlossene Konsultation sein.

Erläuterung der Ergebnisbeschreibung

Für jedes Ergebnis gibt es eine Ergebnisbeschreibung, die stets gleich strukturiert ist:

1. Beschreibung
   schafft das grundlegende Verständnis des Ergebnisses.
2. Inhalt (nur bei Dokumenten)
   beschreibt den vorgeschlagenen Inhalt eines Dokuments (s. weiter unten Dokumentvorlagen).
   Falls erforderlich, wird jede Inhaltsangabe mit "A" für agil , respektive mit "K" für klassisch gekennzeichnet.
3. Beziehungen (nur online)
   zeigen den Bezug des Ergebnisses zu Modulen, Rollen und Aufgaben.
4. Vorlagen (nur online)
   für alle Dokumente steht eine Dokumentvorlage zur Verfügung. Sie ist ein konkretes Hilfsmittel für ein tieferes Verständnis der Anwendung von HERMES-Dokumenten. Die Dokumentvorlagen können jedoch an die Bedürfnisse der Organisation angepasst oder durch adäquate toolsgestützte Lösungen ersetzt werden (vgl. Kapitel 7).

Beschreibung der Ergebnisse

Dokumente

1. Abnahmeprotokoll
2. Änderungsantrag
3. Änderungsstatusliste
4. Angebot
5. Angebotsprotokoll
6. Anwendungshandbuch
7. Arbeitsauftrag
8. Ausschreibungsunterlagen
9. Beschaffungsanalyse
10. Betriebshandbuch
11. Betriebskonzept
12. Detailspezifikation
13. Durchführungsauftrag
14. Einführungskonzept
15. Evaluationsbericht
16. Geschäftsmodellbeschreibung
17. Integrations- und Installationsanleitung
18. Integrationskonzept
19. ISDS-Konzept
20. Liste Projektentscheide Führung
21. Liste Projektentscheide Steuerung
22. Lösungsanforderungen
23. Lösungsarchitektur
24. Migrationskonzept
25. Offertanfrage
26. Organisationsanforderungen
27. Organisationsbeschreibung
28. Organisationskonzept
29. Phasenbericht
30. Produktdokumentation
31. Produktkonzept
32. Projekterfahrungen
33. Projektinitialisierungsauftrag
34. Projektmanagementplan
35. Projektschlussbeurteilung
36. Projektstatusbericht
37. Protokoll
38. Prototypdokumentation
39. Prozessbeschreibung
40. Prüfprotokoll
41. Publikation
42. QS- und Risikobericht
43. Rechtsgrundlagenanalyse
44. Releasebericht
45. Schutzbedarfsanalyse
46. Service Level Agreement
47. Situationsanalyse
48. Stakeholderinteressen
49. Stakeholderliste
50. Studie
51. Systemkonzept
52. Testkonzept
53. Testprotokoll
54. Vereinbarung

Checklisten

Beschreibung

Checklisten gehören zu den Dokumenten. Sie werden zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung genutzt. Sie stellen Kataloge von Kontroll- und Prüfungsschritten dar, die im Rahmen einer Entscheidungsvorbereitung systematisch und vollständig durchgeführt werden sollen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheiden, da so alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt werden.

Jede Checkliste ist auf einen konkreten Entscheid abgestimmt und nennt die notwendigen Prüfpunkte mit Ergebnis, Freigabekriterien, Bewertung, Verantwortlichen und Prüfungsdatum. Die Checklisten sollen im Rahmen der Entscheidungsvorbereitung mit weiteren projekt-, stammorganisations- und lösungsspezifischen Kriterien ergänzt werden.

1. Checkliste Abnahme
2. Checkliste Abnahme Migration
3. Checkliste Ausschreibung
4. Checkliste Betriebsaufnahme
5. Checkliste Durchführungsfreigabe
6. Checkliste ISDS-Konzept
7. Checkliste Lösungsarchitektur
8. Checkliste Phasenfreigabe
9. Checkliste Phasenfreigabe Abschluss
10. Checkliste Produktkonzept
11. Checkliste Projektabbruch
12. Checkliste Projektabschluss
13. Checkliste Projektinitialisierungsfreigabe
14. Checkliste Releasefreigabe
15. Checkliste Vorabnahme
16. Checkliste Weiteres Vorgehen
17. Checkliste Zuschlag

Zustände

1. Altsystem entfernt
2. Betrieb aktiviert
3. Betriebsinfrastruktur realisiert
4. Betriebsorganisation realisiert
5. Einführungsmassnahmen durchgeführt
6. Einführungsmassnahmen realisiert
7. ISDS-Konzept überführt
8. ISDS-Massnahmen realisiert
9. Migration durchgeführt
10. Migrationsverfahren realisiert
11. Organisation aktiviert
12. Organisation umgesetzt
13. Produkt aktiviert
14. Produkt entwickelt oder angepasst
15. Prototyp realisiert
16. Schnittstellen realisiert
17. System aktiviert
18. System entwickelt oder parametrisiert
19. System integriert
20. Testinfrastruktur realisiert
21. Testinfrastruktur überführt

Meilensteine

Beschreibung

Meilensteine gehören zu den Zuständen und sind immer die Folge eines Entscheides. Sie kennzeichnen und definieren einen erreichten konkreten Zeitpunkt im Projektverlauf.

Meilensteine dienen als anvisierte und erreichte Entscheidungsergebnisse der Projektsteuerung und -führung, verleihen dem Projekt eine Struktur und markieren im Projektverlauf wichtige Punkte, an denen über die weiteren Projektschritte entschieden wird.

1. Meilenstein Abnahme
2. Meilenstein Abnahme Migration
3. Meilenstein Ausschreibung
4. Meilenstein Betriebsaufnahme
5. Meilenstein Durchführungsfreigabe
6. Meilenstein ISDS-Konzept
7. Meilenstein Lösungsarchitektur
8. Meilenstein Phasenfreigabe
9. Meilenstein Phasenfreigabe Abschluss
10. Meilenstein Produktkonzept
11. Meilenstein Projektabschluss
12. Meilenstein Projektinitialisierungsfreigabe
13. Meilenstein Releasefreigabe
14. Meilenstein Vorabnahme
15. Meilenstein Weiteres Vorgehen
16. Meilenstein Zuschlag