Skip to main content

Hermes im neuen Kleid

Die vorliegende Ausgabe 2022 von HERMES-Projektmanagement reflektiert das sich in den letzten Jahren wandelnde Projektverständnis und die Erwartungen der Anwender an ein fortschrittliches Projektvorgehen. Einerseits sollte das agile Entwicklungsvorgehen im HERMES-Projektmanagement an die aktuellen Bedürfnisse der Organisationen angepasst werden. Hierbei sollte die bereits vorhandene agile Vorgehensweise optimiert und in das Phasenmodell eingebunden werden. Und dies unter Berücksichtigung der Governance, eines einheitlichen Vorgehens in den Projekten und der bereits bewährten Schnittstellen zu der Projektumgebung. Anderseits sollten Aspekte wie Organisation und Geschäftsorientierung stärker ins Gewicht fallen und die IT-Lastigkeit weiter verringert werden.
 

HERMES unterscheidet zwischen klassischem und hybridem Projektmanagement. Mit dem hybriden Projektmanagement erlaubt es nun diverse agile Entwicklungsmethoden einheitlich einzubinden. Ansonsten bietet HERMES die gleiche Struktursystematik und die gleichen Methodenelemente wie bis anhin. Auch die Methode blieb in den Grundzügen gleich strukturiert, nur die Ergebnisse stehen nun mehr im Zentrum, was zur Anpassung der Kapitelreihenfolge mit zum Teil neuen Überschriften führte.
 

Die eigenständige HERMES-Terminologie blieb unabhängig vom Entwicklungsvorgehen weitgehend unverändert. Das klassische Entwicklungsvorgehen entspricht der heute breit angewandten Praxis, das Business bzw. Fach stärker ins Zentrum zu stellen. Bei der agilen Entwicklung ist neu eine mögliche Releasefreigabe vorgesehen, die dem Auftraggeber eine zusätzliche Gelegenheit gibt, analog einer Phasenfreigabe den nächsten Schritt zu bestimmen und dadurch zusätzlich die Governance zu sichern.

 

Weitere wichtige Anpassungen:

  • Die Projektphasen berücksichtigen die Anforderungen der agilen Welt.
  • Im Vordergrund steht das Projektmanagement, das agile Entwicklungsmanagement ist als Methode untergeordnet und wird, ohne näher auf sie einzugehen, als eine Blackbox integriert.
  • Das Projekt beginnt bereits mit einer schlanken Phase Initialisierung, die Szenariowahl kommt erst beim Entscheid Weiteres Vorgehen zum Tragen.
  • Der Beschaffungsprozess wird bereits in der Initialisierung geplant und vorbereitet - so ermöglicht er die Szenarien mit Adaption.
  • Die Steuerungsfunktion der Meilensteine ist verstärkt. Die Meilensteine sind neu als Methodenelemente greifbar und gelten unabhängig der gewählten Vorgehensweise.
    Neu ist bei den Aufgaben definiert, welche vorliegenden Ergebnisse die Voraussetzung für ihre Durchführung bilden.
  • Minimal zu besetzende Rollen sind Auftraggeber, Projektleiter und Anwendervertreter, die zwingend durch die Partnergruppe Anwender zu besetzen sind.
  • Die Führungs- und die fachliche Kompetenz sind klar und eindeutig geregelt und rollenspezifisch voneinander getrennt. Der Projektleiter braucht kein Fachwissen mehr, dafür umso mehr entsprechende Managementkenntnisse und -fähigkeiten. Er kann somit von der Partnergruppe Anwender auch extern rekrutiert werden. Die Rolle des Anwendervertreters hat dafür an Bedeutung gewonnen; sie besitzt die fachliche Produktverantwortung (klassisch und agil). Dementsprechend steigen auch die Anforderungen an den Rolleninhaber.

Das vorliegende Handbuch stellt analog den vorherigen Ausgaben eine Grundlage für eher grössere Projekte dar. Allerdings wird eine vorhabenbezogene Anwendung der Methode erwartet (Tailoring). Der Umfang der zu erstellenden Dokumente wird online mit dem individuell anpassbaren Sizing erreicht. Ziel ist es, die Komplexität des Vorgehens so tief wie möglich zu halten und die Anwenderfreundlichkeit des HERMES-Projektmanagements weiter zu steigern.
 

Wir hoffen, dass das neue HERMES Ihren Erwartungen entspricht und freuen uns auf Ihre Feedbacks.
 

HERMES ist ein Erfolgsprodukt und so soll es auch in Zukunft bleiben.